Die Walser an der Sbrinz-Route

    Provinz Verbania-Cusio-Ossola (VOC)

    Hier leben Walser in den Ortschaften von Formazza (Pomatt), Premia (mit der alten Siedlung von Saley), Baceno (mit Agaro), in Ornavasso, Macugnaga und Campello Monti.

    Pomatt (Val Formazza)

    Das Pomatt / Formazza Tal liegt in dem nördlicheren Teil des Piemonts, der sich in die schweizerische Gegend einfügt, zwischen dem Kanton Wallis und dem Kanton Tessin. Es ist die einzige Walser Kolonie, die direkt an das Goms grenzt, das ursprüngliche Land der Walser Bevölkerung. Das Gemeindegebiet Formazza  umfasst 131 Km2 und hat 448 Einwohner.

    Geomorphologie
    Aus dem morphologischen zeigt das Tal die Eigenschaften des Hochgebirges, mit den typischen Gletschern, Gletschermühlen, Ebenen, Plateaus.

    Charakterischtisch für die Landschaft des Tales sind die vielen Wasserfälle. Der bekannteste ist der Wasserfall «der Frua» (Tossawasserfall), der als der wichtigste der Alpen berühmt ist. Er hat einen Sprung von 143 Meter Höhe, von 1675 m auf 1532 m. Das Tal ist reich an natürlichen Bergseen, die wichtigsten sind: Kastel (2215 Meter), Vannino (2153 Meter), Obersee (2323 Meter), die zwei Busin (Ober 2451 Meter, und Unter 2371 Meter); sie sind sehr wichtig für die Erzeugung der elektrischen Energie, die aus den Wasserkraftwerken von Morasco, Ponte und Fondovalle gewonnen wird.

    Der Hauptfluss Toce nimmt die Wässer der Bäche des Bergkessels von Hosand und von den verschiedenen Nebenflüsse entlang des Tales aufnimmt.

    Ortschaften
    Das Pomatt / Formazza Tal besteht aus neun während des ganzen Jahres bewohnten Ortsteilen, und aus anderen sechs, die nur während des Sommers bewohnt sind, (gekennzeichnet mit dem Asteriskus).

    Undrumstaldä

    Foppiano   (Unterste Ortschaft im Ta)

    Puneigä   Antillone*
    Stafuwald Fondovalle
    Matta  Chiesa
    Tuffald    S. Michele
    Wald    Valdo
    Zumstäg  Ponte  Hauptort, Gemeinde Formazza
    Brenn    Brendo
    Gurfulu    Grovella
    Früduwald     Canza
    Unnerfrüt     Sottofrua*
    Ufufrüt       Cascata*
    Cherbäch unner dorf Riale inferiore *
    Cherbäch ober dorf Riale superiore*
    Maraschg    Morasco* im Stausee  (oberste Ortschaft im Tal / erste nach dm Griespass)

     
    Diese Ortsteile bilden eine einzige Gemeinde "die Gemeinde von Formazza" mit Sitz der Gemeindeabteilungen in Ponte, das schon von der Geschichte als Zentrum des Tales anerkannt wird.

    Die Besiedelung im Tal
    Am Anfang des 13. Jahrhunderts (vor dem Jahr 1210) erfolgte die erste Besiedlung des oberen Teiles des Formazza Tales (damals hies es Eschental), das heisst der Ortschaften von Morasco, Riale, und Frua. Später wurden die neuen Siedlungen im Tal, von Canza bis Foppiano, gegründet. Im Jahr 1244 war die Besiedlung des Tales schon beendet. In dieser Zeit zog eine erste Gruppe von Walser in das Rovana Tal (Bosco Gurin und das Maggia Tal), wo sie eine neue Siedlung gründete. Im 15. Jahrhundert, während des Winters, wurden die höheren gelegenen Siedlungen (Morasco und  Riale 1600-1800 Meter hoch) verlassen. Unter der Herrschaft der Familie Sforza (Herzogtum von Mailand) musste das Tal den Herren De Rodis von Baceno keinen Pachtzins mehr bezahlen. Während des 15. Jahrhunderts und am Anfang des 16. Jahrhunderts erlebte das Tal für einige Zeiten die schweizerische Herrschaft.

    Original Text von Angela Bacher
    Deutsche Übersetzung: Federica Antonietti, Sprach-Büro Walser von Formazza

    Formazza heute

    Formazza (walerdutsch/ dt. Pomatt) ist eine Gemeinde mit 438 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2009) in der italienischen Provinz Verbano-Cusio-Ossola VCO (VB), in der Region Oiemint.